Sicherheitsabend bei der LUG BS

„Guten Abend meine sehr verehrten Damen und Herren,
ich darf Sie heute zum IT-Sicherheitsabend der LUG Braunschweig im Haus der Talente begrüßen.“

So wird es nächsten Mittwoch, ab 18 Uhr im Haus der Talente garantiert nicht klingen, wenn wir die Besucher zu unserem IT-Sicherheitsabend 2018 begrüßen werden.

Im Programm haben wir u.a. Vorträge zu folgenden Themen:

  • „TLS – Was kann da schon schiefgehen?“
  • „Firefox absichern“
  • „Du und Dein Passwort – Wieso Passwörter lang sein müssen“
  • „Unterschiede von Windows und LINUX am Beispiel der Datenausleitung“

Ich würd mich natürlich freuen, wenn Ihr auch kommen würdet.

Datum: 26.9. 2018 ab 18 Uhr

Ort der Veranstaltung : Nachbarschaftszentrum / Haus der Talente, Elbestr. 45.  (Tram 3, Haltestelle: Saalestr.)

 

Skype verschlüsselt jetzt endlich EzE

Wenn man dem Spiegel glauben schenken darf:

http://www.spiegel.de/netzwelt/apps/skype-fuehrt-optionale-ende-zu-ende-verschluesselung-ein-a-1224148.html

dann Ende-zu-Ende verschlüsselt Skype „jetzt“ endlich, wenn man das Feature anklickt.

Fangfrage: WAR DAS NICHT DER URSPRÜNGLICHE SINN VON SKYPE ?!?!?!?!

Damals, als man noch Peer-2-Peer kommunizierte und gerade nicht über einen zentralen Server ?

War es damals, als es zwangsweise Ende-zu-Ende verschlüsselt war, bevor M$ Skype zerstörte ?

Die Verschlüsselung funktioniert jetzt übrigens genauso gut/schlecht wie Jabber mit OTR Verschlüsselung.
Ein Wechsel zwischen den eigenen Endgeräten beim Chatten geht nicht, weil jedes Endgerät einen eigenen Schlüsselt hat.

Oh, stimmt ja, Jabber ist doch besser, wenn man da Jitsi benutzt, kann man die Keys einfach kopieren und dann geht das mit dem Endgerätewechsel doch 😀

Wer garantiert eigentlich, daß die Endschlüssel nicht doch beim M$ landen, so wie der Key der Festplattenverschlüsselung von W10 ?

Fragen über Fragen..

selinux-policies auf den letzten funktionierenden Stand bringen

Wie Ihr ( und .tux. )  im letzten Bericht zu selinux-policy lesen konntet, wurde das SEL Problem mit einem generellen Downgrade erstmal behoben. Heute schauen wir uns an, wie man das trotz aller Gegenwehr von Red Hat wieder auf den letzten aktuellen Stand geupdated bekommt 😉

Fedora und die Repostrukturen

Wenn man dnf downgrade benutzt, bekommt man nicht automatisch die letzte Version von einem Paket installiert, sondern nur die nächst kleinste im Repository (Repo) und genau da happerts meiner Meinung nach bei Fedora und Red Hat. Man sollte ja annehmen, daß die aktuelle Version und die vorherige Version eines Paketes zur Verfügung stehen, tun Sie aber nicht. Fedora betreibt ein Basis Repo und ein Updates Repo. Eine funktionierende alte Fassung liegt im Basis Repo, die aktuellste im Updates Repo. Zwischenversionen gibt es leider keine und das ist, denke ich, ein Fehler von Seiten der Distribution.

Immer wieder Koji

Und wieder ist es Koji, die Buildverwaltung für Fedora, die uns bei der Sache als nützliche Datenquelle dient:

https://koji.fedoraproject.org/koji/buildinfo?buildID=1076199

Dort holen wir uns die nötigen RPMs für die lokale Installation:

https://kojipkgs.fedoraproject.org//packages/selinux-policy/3.13.1/283.34.fc27/noarch/selinux-policy-targeted-3.13.1-283.34.fc27.noarch.rpm
https://kojipkgs.fedoraproject.org//packages/selinux-policy/3.13.1/283.34.fc27/noarch/selinux-policy-devel-3.13.1-283.34.fc27.noarch.rpm
https://kojipkgs.fedoraproject.org//packages/selinux-policy/3.13.1/283.34.fc27/noarch/selinux-policy-doc-3.13.1-283.34.fc27.noarch.rpm
https://kojipkgs.fedoraproject.org//packages/selinux-policy/3.13.1/283.34.fc27/noarch/selinux-policy-3.13.1-283.34.fc27.noarch.rpm

Wer meiner Anweisung gefolgt ist, und in die dnf.conf eine Sperre für das Paket eingetragen hat, muß diese Sperre jetzt natürlich wieder entfernen, bevor er das Update durchführen kann.

Manuelles DNF Update

Der Befehl „dnf update ./selinux-policy-*“ ist unser Freund:

[root]# dnf update ./selinux-policy-*
Letzte Prüfung auf abgelaufene Metadaten: vor 0:24:25 am Di 10 Jul 2018 09:59:33 CEST.
Abhängigkeiten sind aufgelöst.
================================================================================================================================================================================================================================================================================
Paket Arch Version Paketquelle Größe
================================================================================================================================================================================================================================================================================
Aktualisieren:
selinux-policy noarch 3.13.1-283.34.fc27 @commandline 541 k
selinux-policy-devel noarch 3.13.1-283.34.fc27 @commandline 1.4 M
selinux-policy-doc noarch 3.13.1-283.34.fc27 @commandline 2.7 M
selinux-policy-targeted noarch 3.13.1-283.34.fc27 @commandline 10 M

Transaktionsübersicht
================================================================================================================================================================================================================================================================================
Aktualisieren 4 Pakete

Gesamtgröße: 15 M
Ist dies in Ordnung? [j/N]:j
Pakete werden heruntergeladen:
Transaktionsüberprüfung wird ausgeführt
Transaktionsprüfung war erfolgreich.
Transaktion wird getestet
Transaktionstest war erfolgreich.
Transaktion wird ausgeführt
Vorbereitung läuft : 1/1 
Aktualisieren : selinux-policy-3.13.1-283.34.fc27.noarch 1/8 
Ausgeführtes Scriptlet: selinux-policy-3.13.1-283.34.fc27.noarch 1/8 
Ausgeführtes Scriptlet: selinux-policy-targeted-3.13.1-283.34.fc27.noarch 2/8 
Aktualisieren : selinux-policy-targeted-3.13.1-283.34.fc27.noarch 2/8 
Ausgeführtes Scriptlet: selinux-policy-targeted-3.13.1-283.34.fc27.noarch 2/8 
Aktualisieren : selinux-policy-doc-3.13.1-283.34.fc27.noarch 3/8 
Aktualisieren : selinux-policy-devel-3.13.1-283.34.fc27.noarch 4/8 
Ausgeführtes Scriptlet: selinux-policy-devel-3.13.1-283.34.fc27.noarch 4/8 
Aufräumen : selinux-policy-devel-3.13.1-283.14.fc27.noarch 5/8 
Aufräumen : selinux-policy-doc-3.13.1-283.14.fc27.noarch 6/8 
Aufräumen : selinux-policy-targeted-3.13.1-283.14.fc27.noarch 7/8 
Ausgeführtes Scriptlet: selinux-policy-targeted-3.13.1-283.14.fc27.noarch 7/8 
Aufräumen : selinux-policy-3.13.1-283.14.fc27.noarch 8/8 
Ausgeführtes Scriptlet: selinux-policy-3.13.1-283.14.fc27.noarch 8/8 
Running as unit: run-ra699effd01cd4ceba2ad927e7889ce3b.service
Running as unit: run-r27b6453c4a5e4d2ab971a1766a434a30.service
Überprüfung läuft : selinux-policy-3.13.1-283.34.fc27.noarch 1/8 
Überprüfung läuft : selinux-policy-targeted-3.13.1-283.34.fc27.noarch 2/8 
Überprüfung läuft : selinux-policy-doc-3.13.1-283.34.fc27.noarch 3/8 
Überprüfung läuft : selinux-policy-devel-3.13.1-283.34.fc27.noarch 4/8 
Überprüfung läuft : selinux-policy-targeted-3.13.1-283.14.fc27.noarch 5/8 
Überprüfung läuft : selinux-policy-3.13.1-283.14.fc27.noarch 6/8 
Überprüfung läuft : selinux-policy-devel-3.13.1-283.14.fc27.noarch 7/8 
Überprüfung läuft : selinux-policy-doc-3.13.1-283.14.fc27.noarch 8/8

Aktualisiert:
selinux-policy.noarch 3.13.1-283.34.fc27 selinux-policy-devel.noarch 3.13.1-283.34.fc27 selinux-policy-doc.noarch 3.13.1-283.34.fc27 selinux-policy-targeted.noarch 3.13.1-283.34.fc27

Fertig.

Nicht vergessen die dnf.conf wieder mit einer Sperre zu versehen :

# cat /etc/dnf/dnf.conf
[main]
gpgcheck=1
installonly_limit=3
clean_requirements_on_remove=True
exclude=selinux-pol*

Damit wären wir jetzt auf dem Stand, vor dem defekten Paket und bekommen erstmal keine Updates mehr für die selinux-policies.

Ob das so clever war, die automatischen Tests zu umgehen?

Wenn ich der Darstellung im Buildsystem glauben darf, dann wurde für den Push Tests umgangen. Da es nachweislich in die Hose gegangen ist, ist das wohl keine gute Idee.

Wissen eigentlich alle was diese Policies so machen ?

mit dem Befehl „rpm -qi selinux-policy“ bekommen wir eine Beschreibung des Pakets. Leider ist die in diesem Fall äußerst schmal geraten:

„SELinux Base package for SELinux Reference Policy – modular.
Based off of reference policy: Checked out revision 2.20091117“

Daher schauen wir doch mal in ein solches Paket rein. Jetzt ist selinux-policy kein sehr nützliches Beispiel, es setzt nämlich lediglich die System-Konfiguration und andere Metainfos. Viel spannender ist das selinux-policy-targeted Paket, daß die eigentlichen Regeln enthält. U.a. finden wir dies File darin:

/usr/share/selinux/targeted/default/active/modules/100/gnome/cil

Wenn man sich das jetzt mit less ansieht, sieht man nichts, da es bzip2 komprimiert ist. Daher brauchen wir jetzt das hier:

bzless /usr/share/selinux/targeted/default/active/modules/100/gnome/cil

u.A. findet man dann dort die Beschreibungen welche Dateien welche SEL-Contexte haben sollen:

(Die Liste ist nicht vollständig und nur für die eine Gnome Klasse)

(filecon „/var/run/user/[^/]*/\.orc(/.*)?“ any (system_u object_r gstreamer_home_t ((s0) (s0))))
(filecon „/var/run/user/[^/]*/dconf(/.*)?“ any (system_u object_r config_home_t ((s0) (s0))))
(filecon „/var/run/user/[^/]*/keyring.*“ any (system_u object_r gkeyringd_tmp_t ((s0) (s0))))
(filecon „/root/\.cache(/.*)?“ any (system_u object_r cache_home_t ((s0) (s0))))
(filecon „/root/\.color/icc(/.*)?“ any (system_u object_r icc_data_home_t ((s0) (s0))))
(filecon „/root/\.config(/.*)?“ any (system_u object_r config_home_t ((s0) (s0))))
(filecon „/root/\.kde(/.*)?“ any (system_u object_r config_home_t ((s0) (s0))))
(filecon „/root/\.gconf(d)?(/.*)?“ any (system_u object_r gconf_home_t ((s0) (s0))))
(filecon „/root/\.dbus(/.*)?“ any (system_u object_r dbus_home_t ((s0) (s0))))
(filecon „/root/\.gnome2(/.*)?“ any (system_u object_r gnome_home_t ((s0) (s0))))
(filecon „/root/\.gnome2/keyrings(/.*)?“ any (system_u object_r gkeyringd_gnome_home_t ((s0) (s0))))
(filecon „/root/\.gstreamer-.*“ any (system_u object_r gstreamer_home_t ((s0) (s0))))
(filecon „/root/\.cache/gstreamer-.*“ any (system_u object_r gstreamer_home_t ((s0) (s0))))
(filecon „/root/\.local.*“ any (system_u object_r gconf_home_t ((s0) (s0))))
(filecon „/root/\.local/share(/.*)?“ any (system_u object_r data_home_t ((s0) (s0))))
(filecon „/root/\.local/share/icc(/.*)?“ any (system_u object_r icc_data_home_t ((s0) (s0))))
(filecon „/root/\.Xdefaults“ any (system_u object_r config_home_t ((s0) (s0))))
(filecon „/root/\.xine(/.*)?“ any (system_u object_r config_home_t ((s0) (s0))))
(filecon „/etc/gconf(/.*)?“ any (system_u object_r gconf_etc_t ((s0) (s0))))
(filecon „/tmp/gconfd-USER/.*“ file (system_u object_r gconf_tmp_t ((s0) (s0))))
(filecon „/usr/share/config(/.*)?“ any (system_u object_r config_usr_t ((s0) (s0))))
(filecon „/usr/bin/gnome-keyring-daemon“ file (system_u object_r gkeyringd_exec_t ((s0) (s0))))
(filecon „/usr/bin/mate-keyring-daemon“ file (system_u object_r gkeyringd_exec_t ((s0) (s0))))
(filecon „/usr/libexec/gconf-defaults-mechanism“ file (system_u object_r gconfdefaultsm_exec_t ((s0) (s0))))
(filecon „/usr/libexec/gnome-system-monitor-mechanism“ file (system_u object_r gnomesystemmm_exec_t ((s0) (s0))))
(filecon „/usr/libexec/kde(3|4)/ksysguardprocesslist_helper“ file (system_u object_r gnomesystemmm_exec_t ((s0) (s0))))

und in der findet sich dann kein Hinweis auf den gdm-greeter oder die gnome-session .. Womit es undefiniert ist.

Ich hab versucht da  durchzusteigen, aber das ist echt komplex das Zeugs 😉 Vielleicht will ja mal einer ein Diagnosetool dafür bauen, da berichte ich dann gerne drüber.