Zustand Harzwald – Einmal Brocken und zurück

Für Euch nahm ich unsagbare Qualen auf mich, nämlich einmal auf den Brocken wandern und, ganz schlimm, wieder runterlaufen 😀

Zustand Harzwald – Einmal Brocken und zurück

Ok, ich geb es zu, ich war nicht wegen Euch da oben, sondern, weil ich es immer schon einmal machen wollte und das die letzte Chance in diesem Jahr war. Das Wetter war so gut, daß die Wanderwege, wenn man die Geröllpisten so nennen könnte, derart überlaufen waren, daß man auch in der Tokioter U-bahn hätte sein können. Zu den Wanderern kamen dann noch die Radfahrer, oder meistens Radraser, die vermutlich nur deswegen mit dem Rad fuhren, weil man mit dem Motorrad nicht  raufbrettern kann.  Ihr merkt schon, es war kein guter Wanderausflug, wozu der Zustand des Waldes sein übriges tat.

Um das unangenehme Ende vorweg zu nehmen, die letzten 2 Kilometer waren förmlich im Kriechgang überwunden. Ich war sehr froh direkt mit dem Auto vom Torfhaus nach Hause fahren zu können, mußte aber in Braunschweig feststellen, das der Gang in den ersten Stock derart unmöglich war, daß wohl jemand in meiner Abwesenheit die Treppe gegen einen weiteren Berg ausgetauscht haben mußte. Am Tag danach waren leichte Gänge wieder möglich, was einem langen, sehr warmen Bad zu verdanken sein dürfte 😉

Jetzt ein paar Impressionen vom Todwald Harz:

Wer darauf hoch geht, muß auch darauf wieder runter kommen und das geht derbe auf die Kniescheiben!

Einige Bäume standen sogar noch:

und von Oben hat man auch eine geniale Aussicht, wirklich genial!

Wie man leicht erkennen kann, totale Überbevölkerung, was auch einer gut funktionierenden Eisenbahn schuldhaft anzulasten ist. Weniger schön war es dann hier:

Kilometerweit nur tote Bäume und das war nicht der Klimawandel, sondern der Borkenkäfer und falsch verstandene Waldökologie. Der Vorteil ist, es werden Laubbäume nachkommen, die robuster mit den Klimawandel umgehen und eigentlich sowieso da wachsen würden, weil die Nadelbäume sind wegen dem Bergbau angepflanzt worden und hier eigentlich geographisch falsch. Das ist aber kein Grund die dem Borkenkäfer zum Fraß vorzuwerfen!

Oben der Blick vom Brocken zum Torfhaus, wo alle „hellen“ Stämme tote Bäume sind.. im Vordergrund der unbeliebte Schotterweg… Schotter, der selbst für den Straßen- oder Bahnbau zu schotterig wäre 😉

Und zum Beweis, daß es wirklich der Brocken war:

50m bis zum Brockenhotel.. DAS Schild hätte man sich sparen können, denn es war nicht zu übersehen, als höchstes Gebäude neben dem Funkmasten 😉

Hier ein paar Eckdaten:

Startpunkt: Torfhaus
Strecke: 18km
Höhenmeter laut Planer: 340m
Höhenmeter laut Beinen: > 400m
Geröllklasse: besonders ätzend groß
Dauer: 5h+ (ältere Menschen dabei)
Temperatur: 18-21 Grad.
Sonnenbrände: 1 (ist aber schon wieder weg 😉 )
Muskelkater: min. 20
Wiederholungsfaktor: aber so was von (ohne Geröllwege)

Kein I in KI

LLM ( Large Language Model ) werden ja gerne mit „KI“ (Künstlicher Intelligenz) verwechselt.. kleine Entlarvung im Beitrag 😉

Kein I in KI

Wie Ihr ja sicher wisst, wenn Ihr dies Blog öfter besucht, hat mein Sprachassistent ein (oder auch drei) LLM eingebunden und um diese zu erreichen, braucht man nur mit dem Programm reden. Also redeten wir mal folgendes:

„Carola Oliver pflückt am Freitag 44 Kiwis und 58 Kiwis am Samstag. Am Sonntag pflückt er doppelt so viele Kiwis wie am Freitag, aber fünf von ihnen waren etwas kleiner als der Durchschnitt. Wie viele Kiwis hat Oliver?“

Der Vollständigkeitshalber: ich habe den Text nicht gesprochen, sondern per NetCat geschickt, war einfacher und dann auch gleich mit Satzzeichen 😉

Antwort von Carolas LLM:

„Am Sonntag pflückt Oliver doppelt so viele Kiwis wie am Freitag. Also pflückt er 2 * 44 = 88 Kiwis am Sonntag.Da fünf Kiwis am Sonntag etwas kleiner waren als der Durchschnitt, müssen wir diese von der Gesamtzahl der am Sonntag gepflückten Kiwis abziehen. Also haben Oliver insgesamt 88 – 5 = 83 Kiwis am Sonntag gepflückt.Um die Gesamtzahl der gepflückten Kiwis zu berechnen, addieren wir die Anzahl der Kiwis, die Oliver an den drei Tagen gepflückt hat:Freitag: 44 KiwisSamstag: „58 KiwisSonntag: 83 KiwisInsgesamt hat Oliver also 44 + 58 + 83 = 185 Kiwis gepflückt“
(nicht über Notation wundern, das Model hackt sich Antwortfetzen zusammen.)

Jetzt die Frage an Euch: Stimmt das?

Eine Userin beim Linux am Dienstag Matrixraum fand dann ganz schnell den Fehler:

„Warum sollte man die 5 kleinen Kiwis abziehen müssen? Das kam nicht in der Fragestellung vor.“

Es kommen also 190 Kiwis dabei raus. „Kiwi“ und „kleine Kiwi“ sind halt für einen Computer zwei verschiedene Objektklassen, nicht eine Objektklasse mit zwei verschiedenen, zudem irrelevant, Attributen.

Das verwendete LLM Model war „mistral-nemo:latest“, das in den Tests bei Logik und Mathe am besten abgeschnitten hatte. Das das solche Schnitzer drin hat, war ja schon einmal beim „Wie oft paßt der Mond in die Erde?“ Thema 🙁

Trotz dessen ist es cool, daß das Model 99% des Satzinhalts richtig erkannt und auch richtig angewendet hat.

Solange die Modelle aber so unzuverlässig sind, brauchen wir uns über die Weltherrschaftspläne einzelner böser Pcs keine Sorgen zu machen 😉

Noch ein Beispiel:

Frage: „carola Wenn zehn musiker für das Musikstück in 3 Minuten 20 Sekunden benötigen, wie lange brauchen dann 8 Musiker und eine Putzfrau dafür?“

Antwort: „Die Dauer, die benötigt wird, um ein Musikstück zu spielen, hängt von der Anzahl der Musiker sowie von der Komplexität des Stücks ab. Wenn zehn Musiker ein Musikstück in 3 Minuten und 20 Sekunden spielen können, bedeutet das nicht automatisch, dass acht Musiker und eine Putzfrau dasselbe Stück in der gleichen Zeit spielen können.Die Putzfrau hat keine Auswirkungen auf die Dauer des Musikstücks, da sie keine Musik spielt. Wenn jedoch zwei Musiker weniger da sind, kann es sein, dass das Musikstück länger dauert, da weniger Instrumente gespielt werden.Daher ist es ohne weitere Informationen nicht möglich zu sagen, wie lange acht Musiker und eine Putzfrau benötigen würden, um dasselbe Musikstück zu spielen. Es wäre hilfreich zu wissen, ob das Musikstück einfach oder kompliziert ist und ob die fehlenden zwei Musiker wichtig für den Klang des Stücks sind“

Da beschleicht einen die Frage, wie weniger Instrumente zu einer längeren Spielzeit führen können… können sie nicht, wenn überhaupt dann zu weniger, weil Passagen von den 2 fehlenden Stimmen fehlen würden.

Die gleiche Logikfrage gibt es auch in „Wenn ein Ei 3 Minuten zum Kochen braucht, wie lange brauchen 5 Eier dafür?“. Die erwartete Antwort ist: 3 Minuten. Leider Fr. Dönitz stimmte Ihre erwartete Antwort nicht, zu Ihrem Glück, die der Schüler aber auch nicht 😉 Keiner hat damals gut dabei ausgesehen 😀 Die KI hats auch falsch gemacht, sehr falsch sogar 🙂

Hinweis: Die obige Frage mit den Kiwis wurde auch in einem Golem Beitrag gestellt und war inspirierend für weitere Tests.

Der Erste der Klimawandel sagt, wird abgewatscht.

Am Brocken ist ein Feuer ausgebrochen, daß man auch von Braunschweig aus sehen kann. In der Erstmeldung an die Medien war von 8-9 Brandherden die Rede, die man beim NDR auch sehen konnte.. So etwas nennt man nicht Klimawandel, sondern Brandstiftung!

Ein Wald brennt nur auf zwei Arten ab:

Ein Tröpfchen wirkt als Linse wenn die Sonne aufgeht oder wenn jemand Brandbeschleuniger wie brennende Zigaretten in den Wald wirft. Für Tau-Tröpfchen war es viel zu trocken und zu spät (Mittag) als der Brand ausbrach.

Update 9.9.2024 11:00 Uhr:

Das Feuer brennt noch, trotz Hilfe durch den Regen mit 20l/m²  .