Linux am Dienstag – Programm für den 1.4.2025

Diesmal bei Linux am Dienstag gibt es keinen Aprilscherz, aber einen erneuten Verriss von Systemd’s permanentem Fail bei LUKS Decryption on Boot.

Linux am Dienstag – Programm für den 1.4.2025

u.a. im Programm am 1.4.2025, ab 19 Uhr :

  • KI – Mit Generativer KI Woke Wettbewerb gewonnen
  • Sicherheit – Oracledaten im Darkweb aufgetaucht
  • Sicherheit – GitLab mit PE Problem
  • Datenschutz – Private Bilder einer Dating App erbeutet
  • Linux – Stress durch Rust im Kernel
  • Linux – Kernel 6.14 kommt mit Speedupdate für Wine
    Linux – Wie mir Systemd’s Instabilität auf den Keks geht! Ein Kommentar von Marius

und andere IT-Newsbeiträge aus aller Welt. Wie jede Woche per Videokonferenz auf https://meet.cloud-foo.de/Linux .
Hinweis: Die bisherigen Vorträge findet man unter https://linux-am-dienstag.de/archiv/ .

Rekordspiel bei 2048

Rekordspiel bei 2048

Ich wollte Euch da mal an was teilhaben lassen 😉

Spielstand bei 2048: 241.260 Punkte

Spielstand bei 2048: 241.260 Punkte

 

Manuell erspielt auf einem unmodifizierten Gnome 2048, auch wenn das einige nicht glauben werden. Man sollte das Spiel jetzt wohl mal umbenennen in 16384 😉

Bevor ich das Spiel bei Linux am Dienstag vorgestellt habe, hatte ich eine Simulationssoftware geschrieben, die einen automatisierten Testlauf durchgeführt hat um mal zu sehen, was so bei dem Spiel geht. Ein solcher Wert wurde bei einem von 100.000 Proben erreicht, man kann also durchaus stolz sein. Die Simulation setzte allerdings auf einem einfachen Algorithmus auf, der im Mittel ein schon ordentliches Ergebnis garantierte. Da das Spiel mit Zufallselementen ausgestattet ist, kann man aber nie vorhersagen, wie es genau ablaufen wird. Da hilft echte Intelligenz natürlich schon die Chancen zu verbessern 😉

Da mit Ihr das etwas einordnen könnt:

241.260 am 2025-03-09 18:55:14
135.488 am 2025-03-07 18:18:47
132.448 am 2025-02-23 19:32:08
132.400 am 2025-03-08 13:42:47
131.308 am 2025-03-02 16:20:06
124.912 am 2025-03-03 09:51:51
109.260 am 2025-03-04 11:10:30
107.788 am 2025-03-07 23:09:13
106.920 am 2025-01-29 15:23:17
105.364 am 2025-02-28 14:32:28
101.100 am 2025-03-07 22:26:44
100.088 am 2025-03-04 16:24:54

Ich hab das Spiel seitdem nicht mehr gestartet, damit der Beweis nicht zerstört wird 😉 Kann also sein, daß jemand noch mehr Punkte erspielt hat und ich vielleicht auch eines Tages noch mal mehr Punkte bekomme, wer weiß.

Qualys: Drei Umgehungen von Ubuntus Namespace-Beschränkungen für unprivilegierte Benutzer

Gestern Abend kam ein Advisory von Qualys über Sicherheitsprobleme mit Ubuntus AppArmor und UserNameSpaces heraus. Das Ubuntu Security Team ist von Anfang an involviert, ob das aber per Update gefixt werden kann, ist fraglich. Bevor Panic ausbricht, damit das überhaupt relevant wird, muß ein Dritter, egal ob legal oder per Remote-Exploit ( z.b. durch Firefox ) Zugriff auf Euren PC haben.

Qualys: Drei Umgehungen von Ubuntus Namespace-Beschränkungen für unprivilegierte Benutzer

Erst mal klären wir, das es mit Namespaces auf sich hat. Dateibeschränkungen für User sind Euch ja sicher bekannt, da regelt man, welcher User auf welche Datei zugreifen darf bzw. diese ausführen kann. Das reichte irgendwann nicht mehr aus, als alle Pcs Netzwerkkarten und andere schöne Geräte wie USB, PCI hatten, denn der Zugriff da drauf war nicht beschränkt, weil Root die eingerichtet hat. In einem NameSpace sind bestimmte Rechte wie z.b. Netzwerkänderungsrechte möglich. Das ist aber nur ein Recht unter Dutzenden.

Kleines Beispiel:

ap_chown,cap_dac_override,cap_dac_read_search,cap_fowner,cap_fsetid,cap_kill,cap_setgid,cap_setuid,cap_setpcap,cap_linux_immutable,cap_net_bind_service,cap_net_broadcast,cap_net_admin,cap_net_raw,cap_ipc_lock,cap_ipc_owner,cap_sys_module,cap_sys_rawio,cap_sys_chroot,cap_sys_ptrace,cap_sys_pacct,cap_sys_admin,cap_sys_boot,cap_sys_nice,cap_sys_resource,cap_sys_time,cap_sys_tty_config,cap_mknod,cap_lease,cap_audit_write,cap_audit_control,cap_setfcap,cap_mac_override,cap_mac_admin,cap_syslog,cap_wake_alarm,cap_block_suspend,cap_audit_read,cap_perfmon,cap_bpf,cap_checkpoint_restore

Das sind die Adminrechte des Systemaccounts für Fedora, also der Hauptuser, abgesehen von Root. Deswegen sind auch Admin Capabilities enthalten. Der „Otto-Normal“-Benutzer hat diese i.d.R. nicht, weil er z.b. kein neues Interface zum Netzwerk hinzufügen soll. Nützlich ist das z.b. für User-VPNs, daher braucht eine Anwendung die VPN Tunnel bauen will und vom User ausgeführt wird, die Rechte dazu, was in dem Namespace organisiert ist. Damit kann jeder Benutzer eines PCs den NetworkManager starten und sich ein VPN einrichten ohne das man Root sein muß oder sudo etc. braucht.

Das System wurde von Qualys ausgetrickst, weil Ubuntu das selbst ausgehöhlt hatte:

Bei Ubuntu 24.04 LTS ist dann die Verwendung von unprivilegierten Benutzernamensräumen für alle Anwendungen erlaubt, aber der Zugriff auf alle zusätzlichen Berechtigungen innerhalb des Namespaces verweigert worden. Dies ermöglicht mehr Anwendungen feingranuliert mit dieser Standardbeschränkung umzugehen, während gleichzeitig gegen den Missbrauch von Benutzer-Namensräumen geschützt, ergibt sich aber eine zusätzliche Angriffsfläche für den Zugriff auf den Linux-Kernel.“ Zitat: übersetztes Qualys Security Advisory 27.3.2025 via FD ML

Meint nichts anderes als das die Maßnahme unabsichtlich ein Tor zur Hölle, in dem Fall zur Local Privilege Escalation, aufgestoßen hat. Ganz nach dem Motto: der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert 😉

Diese drei Wege hat Qualys gefunden:

– Ein unprivilegierter lokaler Angreifer kann einfach das Tool aa-exec verwenden (das standardmäßig auf Ubuntu installiert ist), um zu einem der vielen vorkonfigurierten AppArmor-Profile zu wechseln, die die Erstellung von Benutzernamensräumen mit vollen Funktionen erlauben (z. B. das Chrome-, Flatpak- oder Trinity-Profil).

– Ein unprivilegierter lokaler Angreifer kann zunächst eine Busybox-Shell ausführen, die standardmäßig auf Ubuntu installiert ist und zu den Programmen gehört, deren vorkonfiguriertes AppArmor-Profil die Erstellung von Benutzernamensräumen mit vollen Fähigkeiten erlaubt. Namespaces mit vollen Fähigkeiten erlaubt.

– Ein unprivilegierter lokaler Angreifer kann eine Shell mit LD_PRELOAD in eines der Programmen, deren vorkonfiguriertes AppArmor-Profil die Erstellung von die Erstellung von Benutzernamensräumen mit vollen Fähigkeiten erlaubt (z. B. ist Nautilus standardmäßig auf Ubuntu Desktop installiert).

Zitat: übersetztes Qualys Security Advisory 27.3.2025 via FD ML

Qualys sagt aber auch, daß die meistens gar nicht nötig sind, weil die Linux Distributionen Tools zur Verfügung stellen um NameSpaces mit vollen Rechten zu erstellen. Der Unterschied ist, daß das eine gewollt ist, das andere nicht. Im weiteren behandelt das Advisory die Möglichkeiten innerhalb eines beliebigen NameSpaces auszubrechen und sich Adminrechte zu verschaffen, der eigentliche Exploit um den es dabei geht.

Qualys zeigt im weiteren Verlauf des Advisories konkrete Beispiele wie das geht und bespricht diese. Was es am Ende nicht gibt, ist eine Lösung sich davor zu schützen.

Das Advisory findet Ihr im Netz hier: https://seclists.org/fulldisclosure/2025/Mar/8