Remote Desktop: Einführung

Von Remote Desktop Lösungen für Linux habt Ihr schon gehört: man startet ein Programm auf dem PC den man kontrollieren will und eins auf dem PC mit dem man auf den ersten PC drauf möchte, um diesen aus der Ferne zu steuern. Da gibt es jetzt schon min. zwei verschiedene Ansätze wie ein Benutzer das nutzen möchte.

Remote Desktop: Einführung

In dieser Artikelserie geht es um verschiedene Arten einen Remote-Desktop-Service mit VNC und RDP zu nutzen.

Zunächst müssen wir mal unterscheiden, wie ein Benutzer den Remote-Desktop nutzen will: als Spiegel der aktuelle eingeloggten Desktopsession oder als eigenständige Desktopsession.

Der Spiegel meint, daß ich mich die laufende Desktopsitzung einklinken kann. Das machen VNC, Teamviewer, Anydesk, RustDesk und Windows RDP so. Wir können aber auch eine eigene Desktopsession bekommen, die nichts mit dem zu tun hat, was auf dem Monitor zusehen ist. Das wird z.b. von XenDesktop und XRDP gemacht, wobei XenDesktop die lokale GPU benutzt um von den Grafikfähigkeiten des Clientens zu profitieren, wenn das geht. Da sich das aber an professionelle Benutzer wendet, werde ich auf XenDesktop nicht näher eingehen.

Da es jetzt nicht nur das eine Programm gibt, mit dem man das gewünscht erreichen kann, könnt Ihr Euch vorstellen, daß ich hier nicht ins Detail jeder dieser Lösungen gehen kann.Eine Sache können wir aber vorher schon besprechen.

Xorg gegen Wayland

Die meisten Remote Lösungen funktionieren nur mit Xorg vernünftig. Bei einer Waylandsession wird sehr oft nur ein schwarzer Bildschirm zu sehen sein. Das liegt daran, daß Wayland das Capturen von Bildinhalten als Sicherheitslücke einstuft und es daher nicht erlaubt. Das hindert aber Anwendungen nicht daran, auch mit Wayland zu funktionieren z.B. RustDesk kann das schon. Da geht es eher darum, daß nicht eine zufällig ausgeführte App den Bildschirm mitschneidet, sondern nur Apps, die das auch „dürfen“ z.B. FireFox,Chromium usw.

Hinweis: Ich werde nur dann auf Wayland hinweisen, wenn ich weiß, daß es geht. Ansonsten nehmt einfach an, daß es nur mit Xorg funktioniert. Ferner kommt es natürlich auch darauf an, welche Version von Wayland Eure Distro gerade bereitstellt. Das Ergebnis kann sich also jederzeit durch Updates ändern.

Im ersten Teil der Serie, schauen wir uns „XRDP“ an. „XRDP“ ist die anspruchsvollste Lösung, da erstmal einiges an Setup nötig ist um ein Ergebnis zu bekommen. Der Teil kommt dann in einigen Tagen zu Euch.

Der Universalclient: Remmina

In Vorbereitung des Artikels könnt Ihr Euch schon einmal Remmina als RDP/VNC Clienten installieren. Das ist ein Superprogramm, wenn man sehr viele Remiteverbindungen managen muß. Es kann auch SSL Tunnel benutzen um durch die Firewalls zu gelangen und hat myriaden von Einstellungen für Euch. Besser geht es wohl unter Linux nicht 🙂

 

Tip: Wer von Euch einen Vorabblick auf diese Serie haben möchte, kommt am besten am 4.4. zu Linux am Dienstag

 

2 thoughts on “Remote Desktop: Einführung

  1. Zumindest unter Linux können auch diverse VNC-Server eigenständige Desktopsessions aufmachen – oben liest sich das so, als konnte VNC nur spiegeln.

    • VNC kann alles mögliche, da hast Du vollkommen recht. Meiner Erfahrung nach, wird es aber meistens so eingesetzt, daß man Live im Desktop landet.

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