Linux am Dienstag: Programm für den 8.3.2022

Dieses mal in Linux am Dienstag, geht es um PDF Files und wie man die in der Konsole erzeugt und bearbeitet.

Linux am Dienstag: Programm für den 8.3.2022

Unsere Themen ab 19 Uhr sind u.a. :

  • Konsole – Wie man PDF Dateien erzeugt
  • Sicherheit – Kernelbug macht Linux Container unsicher
  • Sicherheit – Alexa per Stimmenkommandos hacken
  • Sport – .. ist einfach nur Körperverletzung
  • Pulseaudio – Mickey Mouse Effekt umgehen

Wie jede Woche per Videokonferenz auf https://meet.cloud-foo.de/Linux .

Kleine Anmerkung: Die bisherigen Vorträge findet man jetzt unter https://linux-am-dienstag.de/archiv/ .

Bino: der 3D Videoplayer

Bei Linux am Dienstag hatten wir jetzt zwei Wochen lang Spaß mit 3D Bildern, da wird es Zeit Euch daran teilhaben zu lassen 😉  In Teil 1 der neuen Miniserie, befassen wir uns mit Bino, dem 3D-Videoplayer. Dann mit FFMPEG und den spannenden Möglichkeiten, die sich damit bieten.

Bino: der 3D Videoplayer

Wer war schon in den 80ern auf der Welt und hat noch eine Rot-Grünbrille von Damals? 🙂 Die, oder besser die moderne Version in Rot-Cyanblau, werdet Ihr gleich brauchen:

Szene aus „Alice in Borderland 2020“ IMDB

BINO kann aus 2D Material 3D Material machen, aber das kostet uns etwas.

Das hier angewandte Verfahren, analysiert die Pixelbewegung zwischen zwei aufeinander folgenden Bildern. Je nach der Geschwindigkeit der Pixelbewegung, also wieweit die in einem Frame gekommen sind, werden die zwei Bilder zu einem Mischbild verrechnet und die bewegten Pixel in Rot bzw. Cyanblau eingefärbt. Man sieht das ja oben im Bild. Durch die Brille sieht man jetzt jeweils auf einem Auge nur eine der beiden Farbe, die sehr genau ausgefiltert sein müssen, damit möglichst viele andere Farben in dem Bild „sauber“ durchkommen.

Wer sich das Bild oben ohne Brille ansieht, der erkennt das natürlich sofort 😉 mit Brille sieht das schon viel „besser“ aus. Achtet bei dem Testbild mal auf die Schulter von der Person im Vordergrund, die springt mit Einsatz der Brille förmlich vom Hintergrund weg und der 3D Effekt zeigt sich ganz deutlich.

Verluste sind eingepreist

Um diesen Effekt zu bekommen, werden ja zwei Bilder verglichen. Leider ist der von Bino eingesetzte Algorithmus nicht der allerbeste, was als Konsequenz bedeutet, wir verlieren 50% der Frames. Bei einer 30 FPS Aufnahme, fängt das Bild beim Abspielen dann an zu rucken wie in den 10er Jahren des letzten Jahrhunderts. Das ist weniger schön, aber kompensierbar, wenn man 60 FPS Material benutzt. Es verursacht auch auf Dauer böses Kopfweh.

Aufgrund der eingesetzten Methode durch bestimmte Farben, sieht das Bild nicht mehr normal aus, deswegen hat man ja dann in den 2000er Jahren die Polarisationsgläser im Kino eingesetzt, die das Farbsehen nicht beeinflussen. Auf einem normalen Monitor kann man solche Brillen aber nicht einsetzen, dazu braucht es dann spezielle 3D Monitore, die mittlerweile ziemlich rar gesät sind. VR Brillen füllen diese Lücke, sind aber finde ich, zu teuer um sich da mal einen Spaß zu machen.

Dem Algorithmus is auch geschuldet, daß Bildteile, die sich nicht bewegen, keinen 3D Effekt erzeugen. Das kann Bino aber ein bisschen ausgleichen in dem es eine Kantenerkennung einsetzt und dort perspektivische Pixelverschiebungen erzeugt:

geht auch bei Standbildern

Den Parallaxenwert zu hoch zusetzen ist sinnlos, 0,01 – 0,05 reichen völlig aus für einen Tiefeneindruck. Dieser kleine Trick macht das Erlebnis etwas besser, ist aber zu einem Film, der in 3D gedreht wurde, kein Vergleich.

Bino kann aber noch mehr

Bino kann als Bildquelle auf Webcams benutzen, so daß man sich, oder etwas, in 3D bewundern kann, vorausgesetzt man bewegt sich ausreichend 😀 Leider kann man das Bild nicht live exportieren, also nicht in einer Videokonferenz benutzen. Das ist aber die perfekte Überleitung zum nächsten Artikel der Serie: „Mit FFMPEG zur Live 3D Videokonferenz“ 😀

Programmtechnisch hat Bino leider auch noch ein paar kleine Bugs, z.b. muß man alle Werte neu setzen, wenn man einen neuen Film lädt. Auch macht die GUI nicht mit, wenn man über das Menü einen Film laden will, werft den stattdessen via Drag&Drop auf das Programmfenster, das funktioniert zuverläßig.

Update: Teil 2

FFMPEG: 2D zu 3D in Echtzeit

 

 

Mit ICAT den Synapse Mediastore aufräumen

Wer im Matrixumfeld unterwegs ist, kennt die Angriffe von Trollen und anderen Spinnern. Letzte Woche gab es einen Trollangriff u.a. auf einen Kanal von Sysadmins. Andere Kanäle waren auch davon betroffen: https://gnulinux.ch/das-fediverse-darf-keine-kriminellen-dulden

Mit ICAT den Synapse Mediastore aufräumen

Wie man gepostete Bilder wieder von seiner Serverplatte bekommt, schauen wir uns heute mal an.

Der Mediastore von Synapse hat vier Unterverzeichnisse, jeweils zwei Verzeichnisse für externe und zwei für lokale Bilder:

# ll /etc/synapse/media_store/
insgesamt 72
drwxr-xr-x 927 synapse synapse 20480 25. Feb 15:10 local_content
drwxr-xr-x 175 synapse synapse 4096 7. Feb 16:25 local_thumbnails
drwxr-xr-x 609 synapse synapse 20480 24. Feb 16:10 remote_content
drwxr-xr-x 539 synapse synapse 20480 24. Feb 14:38 remote_thumbnail

Uns interessieren jetzt die beiden „remote“ Verzeichnisse, unschwer kann man erkennen, daß eins für verkleinere Darstellungen der Bilder zuständig ist. Natürlich muß man in beiden Verzeichnissen die Files löschen. Das Cacheformat von Synapse sieht so aus:

-rw-r–r– 1 synapse synapse 76654 18. Feb 2021 /etc/synapse/media_store/remote_content/##DUMMY##/iB/bC/QfFhzhbboifYWxWiJwEp
-rw-r–r– 1 synapse synapse 66489 20. Mai 2021 /etc/synapse/media_store/remote_content/##DUMMY##/sl/YT/MjdNunvlgRVTBgjohEMc

Wie man sieht, keine eindeutigen Namen, keine Dateiendungen und nichts woran man erkennen könnte, daß das überhaupt ein Bild ist. Da Matrix ja alles transportieren kann, wirds schwierig. Jetzt müßte man in jedes Verzeichnis rein und sich alle Bilder ansehen.

Hier kommt ICAT ins Spiel

ICAT ist ein ansicodebasierter Bildanzeiger im Terminalfenster. Diesen können wir mit find kombinieren und uns die Bilder automatisiert im Terminal ansehen. Beispiel:

find remote_content/ -ctime +1 -ls -exec icat -m both {} \;

Das könnte dann so aussehen:

Auf die Weise findet man relativ zügig den Quellserver. Im Fall des Nazitrolls war das der hier:

/etc/synapse/media_store/remote_content*/zygoat.club

Zygoat.Club ist eine eher unauffällige Seite, wenn man Google glauben kann. Was da im Inneren abgeht, und wem die Matrixinstanz gehört, weiß man nicht.

Bilder löschen

Hat den man Homeserver identifiziert, kann man einfach „rm -rf“ darauf anwenden und weg ist der Kram. Was man beachten muß ist, daß der Kram auch auf dem Homeserver des Verursachers gesperrt wird, damit es nicht zu einer Reinfektion kommt, wenn man den Kanal das nächste mal lädt. Wenn man das vergisst oder nicht gewärleisten kann, kann man da (in remote_content ) nur ein Sperrfile hinschieben, so daß die Files nicht gespeichert werden können. Sollte das Matrix.org mal passieren, könnte es schwierig werden auf die Art unerwünschten Content auf der eigenen Platte zu vermeiden.