Ihr kennt ja mittlerweile meine Tello Drohne. Die Firmware dieser Drohne, hat einen kleinen Bug. Im Handbuch der Drohne steht, dass wenn die Drohne die Sicht nach unten verliert, also nicht mehr weiß, wie sie sich positionieren soll, in den Attitude Mode übergeht. Dieser Flugmodus bedeutet eigentlich nur, dass die Drohne diese Selbststeuerung abschaltet und anfängt zu driften. Das bedeutet, dass sie einfach nicht mehr gegensteuern, weil sie ja nicht mehr weiß, wo sie ist und folgerichtig auch nicht mehr sagen kann wo sie wieder sein sollte, wenn der Wind sie weggeschoben hat.
Eine Tello Drohne
Leider stimmt das nicht. Die Firmware dieser Drohne schaltet nämlich nicht in den Attitude Mode, sondern in den ich-stürzt-immer-ab Modus. Das macht sich dadurch bemerkbar, dass die Drohne versucht zu landen, was mit einer eindringlichen Warnung verbunden ist, die man aber dummerweise nur dann sieht, wenn man auf die Kontrollen guckt. Wenn die Drohne das über Wasser tut, geht sie baden. Wenn die Drohne das über einem Baum tut, na ratet mal, dann braucht ihr wieder mal eine Leiter. So oder so, es ist zum Kotzen, wenn das passiert.
Jetzt ist diese Drohne nicht die Schnellste im Sinkflug, so kann man diese meistens noch retten, wenn man hoch genug fliegt. Hoch genug kann man aber nur dann fliegen, wenn man die Drohne gehackt hat 😀
Natürlich hat das Hacken den erfreulichen Vorteil, dass man höher fliegen kann. Die maximale Höhe die man so erreichen kann ist 30 m. Die 30 Meter sind direkt in der Firmware verankert und man müsste die verändern, damit man noch höher fliegen kann was durchaus möglich ist, denn die Drohne hält sich in der Luft recht gut mit ihren 8 Metern in der Sekunde. Das größte Problem mit einer Tello ist allerdings, dass man sie meistens nicht mehr sieht, wenn sie weiter als … Meter weg ist. Wir haben das neulich mal ausprobiert und sind mit der Drohne im Park Gassi geflogen. Auf einer recht langen Geraden konnten wir dann zu zweit die maximale Entfernung ausprobieren.
Zumindest war das der Plan. Hat leider nicht ganz funktioniert, denn die maximal Reichweite konnten wir nicht erreichen, weil man die Drohne nicht mehr sehen konnte. Wir haben immerhin über 200m geschafft. Natürlich ist das auch nicht mit Bordmitteln möglich, denn wenn man die Drohne an das Telefon angekoppelt hat, dann kommt man vielleicht 100 m weit und das auch nur mit Ach und Krach; und bei 10 m in der Höhe ist sowieso Schluss.
Damit man weiter als 100 Meter fliegen kann braucht man natürlich einen WLAN Verstärker. Ich habe da neulich mal drüber geschrieben mit welchem Modell ich derzeit arbeite. Ich bin zwar mit der Funktion zufrieden, die dieser Repeater bringt, aber der Repeater selber bzw die Herstellerfirma … sagen wir mal so …. Datenschutz geht anders und App Programmierung sowieso.
Zum Glück braucht man für den Repeater einer Drohne kein Zugriff auf das echte Internet, und auch keinen Zugriff auf irgendwelche anderen Netzwerke, was die Sicherheitslücken und Datenschutzbedenken des RRepeaters auf den einmaligen Vorgang des Installierens auf einem Handy bzw. über das Handy reduziert. Solange euch eure Tello Drohne nicht abhaut und Ihr kein neues Wifi braucht, läuft der Repeater auch ohne zu murren weiter.
Der ganze Vorgang, dass der Repeater eingeschaltet, das Netzwerk aufgebaut und die Drohne sich dahin verbindet, das Handy sich dahin verbindet, ist eigentlich Easy. Das passiert von ganz alleine, wenn man es mal richtig gemacht hat.
Zurück zum Thema, das Versagen des VPS ist ein echtes Problem. Die Firma Ryze hat ja zusammen mit DJI die Tello Drohne gebaut. Das ist aber auch schon alles was man Positives darüber sagen kann, denn der Support ist grauenhaft. Die wollen partout keine Bugreports annehmen und auch natürlich keine Verbesserungsvorschläge. Ich hatte z.b. vorgeschlagen, dass die Drohne dringend eine Positionsleuchte haben muss und eine Fehlerleuchte. Jetzt hat die Drohne ein LED Indikator, die nennen das Flugindikator, der wollte nämlich eigentlich anzeigen, wenn die Drohne von dem VPS Modus in den Attitude Modus übergeht. Jetzt ist er aber dummerweise vorne neben der Kameralinse und 30 m in der Höhe von einem weg gerichtet. Das bedeutet natürlich nichts anderes als, daß man das überhaupt niemals sehen wird, denn wenn dieser Indikator irgendwas anzeigt, ist eine Drohne üblicherweise außer Sichtweite 😉 Natürlich hatte ich vorgeschlagen, dass diese Leuchte unter die Drohne montiert werden müsste. Der Supporter sich leider außer Lage, diesen Vorschlag überhaupt zu verstehen. Ich meine das jetzt wirklich, denn es war ein Russe, der für ein chinesisches Unternehmen auf Englisch Support für Deutschland leisten sollte. Wem das noch nicht genug ist, ich habe meinen Vorschlag dreimal hingeschickt, und dreimal hat der Typ nur tschüss arrivederci und bye bye geschrieben . Ich sags ja, die totale Katastrophe dieser Support.
Für mich bleibt nur eins was ich positiv mitnehme, sollte ich mir eine größere Drohne zulegen, nehme ich gleich DJI. Die Technik von denen funktioniert eigentlich ganz gut. Definitiv hat meine nächste Drohne 4k bis 8k Kamera Modul montiert, denn wenn man so eine Drohne schon mal in der Luft hat, möchte man natürlich auch vernünftige Bilder zurückbekommen. Der Bildmodus der Tello nicht mal so schlecht. Richtig schlecht ist nur der Videomodus. Der ist nämlich praktisch nicht vorhanden. Wobei ich da tatsächlich heute auf einem Film mehrere vorbei fliegende Insekten drauf hatte, weil die Drohne für mehrere Minuten einfach nur ganz sanft in der Luft schwebte und sich kaum bewegt hat. Da war das Bild dann brauchbar, ansonsten ist das ein Codec, den muss man sich so vorstellen: das Ziel der Übung war vermutlich auf eine Bandbreite von 10 kb/s zu kommen und möglichst nur drei oder viereckige Klötzchen auf dem Bildschirm zu zaubern Punkt der Videomodus der Teile hat das geschafft Komma zumindest wenn man Android benutzt. Unter iOS habe ich bereits Videos gesehen die gar nicht mal so schlecht waren. Jetzt ist das mit der Bildübertragung natürlich so ein Problem, wenn man zwei- dreihundert Meter von so einer Drohne weg ist, die man dann nicht mehr sieht und Angst haben muss, dass man sie in den nächsten Baum rammt. Trotzdem waren die Sachen unter iOS einfach besser aus. Mangels verfügbaren Apple-Handy konnten wir das nicht überprüfen müssen also sagen unter Android sieht nicht so gut aus. „Nicht so gut“ ist aber natürlich eine totale Übertreibung, denn die Videos sind grottenschlecht.