KDE-Desktop: RCE Schwachstelle durch .desktop Dateien

Wie die Hacker News heute morgen berichten, ist im KDE 4/5 Plasma Desktop eine Schwachstelle enthalten, die durch das reine Herunterladen von manipulierten Desktopdateien ( erkennbar an den Endungen .desktop und .directory)  ausgelöst werden kann.

Schwachstelle im KDE Desktop Indexer für Plasma

Die Ursache liegt im unsicheren Indexer, der neue Dateien analysiert und für die Suchfunktion des Desktops aufbereitet.

Dabei werden Umgebungsvariablen aus der analysierten Datei übernommen, was dazu führt, daß ein Angreifer seinen Schadcode ausführen kann. Auch das Auspacken von Archiven triggert den Indexer an, so daß auch dies die Schwachstelle auslöst.

Securityforscher Dominik Penner, der die Lücke direkt an die Hacker News geschickt hat, statt sie dem KDE Security Team zu senden, schreibt dazu:

„When a .desktop or .directory file is instantiated, it unsafely evaluates environment variables and shell expansions using KConfigPrivate::expandString() via the KConfigGroup::readEntry() function,“ Penner said.

„Wenn eine .desktop oder .directory Datei instanziiert wird ( A.d.R.: muß wohl gelesen heißen ), werden auf unsichere Weise Umgebungsvariablen und Shellerweiterungen ausgewertet, in dem die Funktion KConfigPrivate::expandString() via KConfigGroup::readEntry() genutzt wird“ schreibt Penner.

Diese Schwachstelle erinnert extrem stark an die kürzlich gefundenen Schwachstellen in Exim, wo auch die  Inhalte von fremdeingelieferten Strings ausgewertet werden und zu einem Root-Exploit eskalieren.

Bis auf weiteres muß man bei Downloads und dem Auspacken von aus unbekannten/unsicheren Quellen stammenden Archiven extrem vorsichtig sein. Das KDE Team hat einen Patch angekündigt, fertig ist der aber noch nicht.

Wenn ich mich recht entsinne, hatte der Gnome Index auch kürzlich erst so eine Schwachstelle.

Kleines Update: (10:24 Uhr)

Es gibt ein Youtube Video, daß das Problem zeigt. Allerdings wird man als unbedarft neugieriger erstmal unverständlich davor sitzen. Daher möchte ich dazu eine kleine Einleitung geben:

In dem Shellfenster rechts startet Penner „nc -lp 31337“  ( 31337 = „elite“ in L33T-Speak 🙂 ). nc startet also einen Dämon und wartet auf Verbindungen. Plötzlich wird nc beendet und wirft eine Fehlermeldung aus. Das liegt daran, daß das Desktopfile, daß per Firefox runtergeladen wird, sich bzw. ein dadurch gestartetes anderes Programm zu besagtem Port 31337 verbindet.

Das zusammen demonstriert das Problem. Man kann in den Desktopdateien natürlich auch „rm -rf /“ unterbringen, oder den Download von Illegalem Filmmaterial starten.

 

Regionaltreffen der deutschen LUGs in Braunschweig

Am Samstag den 3.8.2019 finden in Braunschweig ab 12 Uhr das Treffen der Linux-User-Groups aus dem Norddeutschen Umland statt.

Afaik wird gegrillt, genetzwerkelt und zufällig auch über Linux gesprochen 🙂

Wer kommen will, ist herzlich ins ..

Nachbarschaftszentrum
Haus der Talente

Elbestr. 45
38120 Braunschweig

eingeladen. Wer sein „Linux“ mitbringen will, kann das gern tun: Internet, Strom, Beamer vorhanden.

FireFox: Netflix-Fehler M7399-1260 ist wieder da

Seit 2 Tagen ist Netflix-Fehler M7399-1260 wieder im Firefox zu sehen, wenn man versucht einen Film abzuspielen. Verursacht wird dies durch das „Netflix 1080p“ Add-On von Vladikoff.

Firefox, Linux und die 1080p Wiedergabe von Netflix

Es ist ein ewiger K(r)ampf zwischen den Leuten, die NetFlix auf Linux mit 1080p sehen wollen und NetFlix, das irgendwie so gar kein Interesse hat, das zuzulassen, obwohl die Leute dafür bezahlen. Deswegen haben zwei findige Menschen das Problem analysiert und unabhängig voneinander zwei Add-Ons für Firefox entwickelt, die das lösen: NetFlix 1080p ist so ein Add-On.

Seit 2 Tagen steuert NetFlix dagegen und verweigert die Wiedergabe, wenn das Add-On aktiv ist. Mozilla hatte das Add-On auch bereits aus dem Add-On-Repository verbannt, weil es Teile des NetFlix Sourcecodes modifiziert und mitgeliefert hat. Das führt zu der nicht so schönen Situation, daß Benutzer das Add-On nicht ohne weiteres mehr hinzufügen können. Updates gestalten sich auch eher aufwändig.

Workaround

Für Benutzer die das Add-On bereits installiert haben, gibt es einen einfachen Workaround:

Add-On abschalten, Film anstarten, anhalten und das Add-On wieder aktivieren.

Wenn man jetzt die Serie oder den Film wieder frisch! anstartet, ist er 1080p und es kommt keine Fehlermeldung M7399-1260 mehr. Scheinbar prüft NetFlix das nur einmal in der Session und danach kann das Add-On wieder übernehmen.

Kniffliger wird die Sache, wenn man das Add-On noch nicht hat. Da gibt es jetzt 1,5 Wege:

1)

  1. via about:config
  2.  xpinstall.signatures.required auf false setzen
  3. Add-On-XPI-File im Add-On-Manager von Hand installieren

Problem dabei, Ihr müßtet XPI Files aus dubiosen Quellen vertrauen. z.B. dem hier:

https://github.com/vladikoff/netflix-1080p-firefox/files/3438656/Netflix_1080p_v1.9_for_Fx.zip

Da es direkt von Valdikoff kommt, kann man dem Link wohl vertrauen. Bei anderen wäre ich vorsichtiger. Ich habe es daher ausprobiert und es geht. Einfach das ausgepackte XPI File nach .mozilla/firefox/<DEIN PROFIL>/extensions/  kopieren, Firefox neu starten. Fertig.

oder 2)

Das GitHub-Repo von Valdikoff ( Link oben ) auschecken und die Dateien als Extension selbst in den Extension-Ordner vom FireFox verfrachten. Leider gibt es dazu keine einfache Anleitung. Der Inhalt vom Git müßte in ein XPI File umgewandelt werden. Wenn man eh so weit ist, kann man es auch wie in 1) installieren.

Es hätte nur den Vorteil, daß man Updates verscripten könnte und das dann automatisch gemacht werden kann.