Das bislang vorbildliche Verhalten von Brother im Bezug auf Linux zeigt leider erste Schwachstellen. Kann man die Druckerfunktion über Netz noch ohne Brothertreiber realisieren, muß man für die Scannerfunktion der MFC Serien auf BRScan von Brother zurückgreifen.
Linuxsupport von Brother schwächelt zusehens
Von dem Umstand mal abgesehen, daß von Brother genutzte SAP wohl was gegen Kontaktformularanfragen hat 🙁 , sind die Webseiten von Brother was Handbücher und Treiber betrifft eigentlich ganz brauchbar. Leider kann man das von der Scansoftware nicht mehr sagen.
Die auf dem Stand 2017 kompilierte Scansoftware Brscan braucht dringend ein Update, da die verwendete libnsl u.a. von Fedora nur noch als Legacy angeboten wird und nicht mehr zum festen Systemumfang zählt. Das führt dann leider dazu, daß auch wenn man Brscan vorschriftsmäßig über das von Brother gelieferte Softwarepaket für redhatbasierte Systeme installiert, Xsane oder SimpleScan die Scanner im Netzwerk (und vermutlich lokal auch) nicht finden.
Schuld daran ist ein „Ich hab Dir doch gesagt, ich brauche diese nsl Library“ Fehler in Brscan. Leider eskaliert das Programm den Fehler nicht an die Oberfläche, so daß der Otto-Normal-Tux keine Chance hat, da den Fehler zu finden. Dieser wird erst sichtbar, wenn ein Admin die passenden Programme von Brother direkt in der Konsole startet. Da diese Programme nicht für den Desktop geschrieben wurden, tauchen sie natürlich auch nicht im Desktop-Menü auf. Es besteht daher keine Chance, daß ein Endanwender das je findet.
Fix für Fedora u.ä.
Jetzt kann man das noch unter Fedora, und vermutlich allen anderen RH Systemen, mit dem folgenden Befehl als Rootuser leicht beheben:
dnf install -y libnsl
Es spielt dabei keine Rolle, ob Ihr Brscan vorher oder danach installiert, das Ergebnis ist das Gleiche.
Wichtig für Netzwerkdrucker ist nur, daß Ihr bei der Frage des Installationsscripts, welches auch als Root ausgeführt werden muß, die korrekte IP des Druckers/Scanners angebt. Ein Problem könnte sich dabei ergeben, wenn Euer DHCP Server im lokalen Netz dem Scanner IPs zufällig zuordnet, statt diese dauerhaft zu vergeben.
Sollte das der Fall sein, liegt eine Config Datei im /usr-Bereich der Brscan-Software, welche die IP Angabe enthält. Die müßte man dann anpassen.