Mit ICAT den Synapse Mediastore aufräumen

Wer im Matrixumfeld unterwegs ist, kennt die Angriffe von Trollen und anderen Spinnern. Letzte Woche gab es einen Trollangriff u.a. auf einen Kanal von Sysadmins. Andere Kanäle waren auch davon betroffen: https://gnulinux.ch/das-fediverse-darf-keine-kriminellen-dulden

Mit ICAT den Synapse Mediastore aufräumen

Wie man gepostete Bilder wieder von seiner Serverplatte bekommt, schauen wir uns heute mal an.

Der Mediastore von Synapse hat vier Unterverzeichnisse, jeweils zwei Verzeichnisse für externe und zwei für lokale Bilder:

# ll /etc/synapse/media_store/
insgesamt 72
drwxr-xr-x 927 synapse synapse 20480 25. Feb 15:10 local_content
drwxr-xr-x 175 synapse synapse 4096 7. Feb 16:25 local_thumbnails
drwxr-xr-x 609 synapse synapse 20480 24. Feb 16:10 remote_content
drwxr-xr-x 539 synapse synapse 20480 24. Feb 14:38 remote_thumbnail

Uns interessieren jetzt die beiden „remote“ Verzeichnisse, unschwer kann man erkennen, daß eins für verkleinere Darstellungen der Bilder zuständig ist. Natürlich muß man in beiden Verzeichnissen die Files löschen. Das Cacheformat von Synapse sieht so aus:

-rw-r–r– 1 synapse synapse 76654 18. Feb 2021 /etc/synapse/media_store/remote_content/##DUMMY##/iB/bC/QfFhzhbboifYWxWiJwEp
-rw-r–r– 1 synapse synapse 66489 20. Mai 2021 /etc/synapse/media_store/remote_content/##DUMMY##/sl/YT/MjdNunvlgRVTBgjohEMc

Wie man sieht, keine eindeutigen Namen, keine Dateiendungen und nichts woran man erkennen könnte, daß das überhaupt ein Bild ist. Da Matrix ja alles transportieren kann, wirds schwierig. Jetzt müßte man in jedes Verzeichnis rein und sich alle Bilder ansehen.

Hier kommt ICAT ins Spiel

ICAT ist ein ansicodebasierter Bildanzeiger im Terminalfenster. Diesen können wir mit find kombinieren und uns die Bilder automatisiert im Terminal ansehen. Beispiel:

find remote_content/ -ctime +1 -ls -exec icat -m both {} \;

Das könnte dann so aussehen:

Auf die Weise findet man relativ zügig den Quellserver. Im Fall des Nazitrolls war das der hier:

/etc/synapse/media_store/remote_content*/zygoat.club

Zygoat.Club ist eine eher unauffällige Seite, wenn man Google glauben kann. Was da im Inneren abgeht, und wem die Matrixinstanz gehört, weiß man nicht.

Bilder löschen

Hat den man Homeserver identifiziert, kann man einfach „rm -rf“ darauf anwenden und weg ist der Kram. Was man beachten muß ist, daß der Kram auch auf dem Homeserver des Verursachers gesperrt wird, damit es nicht zu einer Reinfektion kommt, wenn man den Kanal das nächste mal lädt. Wenn man das vergisst oder nicht gewärleisten kann, kann man da (in remote_content ) nur ein Sperrfile hinschieben, so daß die Files nicht gespeichert werden können. Sollte das Matrix.org mal passieren, könnte es schwierig werden auf die Art unerwünschten Content auf der eigenen Platte zu vermeiden.

Linux am Dienstag: Programm für den 1.3.2022

Dieses mal in Linux am Dienstag, geht es um das, was man sonst nicht sehen kann und wie man damit seinen Matrix Mediastore aufräumt.

Linux am Dienstag: Programm für den 1.3.2022

Retrospektiv werfen wir noch einen Blick auf die Stereo-3D Technik von letzter Woche und schauen uns an, was man damit noch alles machen kann, außer Rick & Morty in 3D anzusehen 🙂

Unsere Themen ab 19 Uhr sind u.a. :

  • Bino – Aus 2D mach 3D
  • Sicherheit – Firmennetz von NVIDIA wurde Opfer des Ukrainekrieges
  • FFMPEG – Live 3D encoden
  • SNAP – Neue Sicherheitslücken in SNAP
  • MATRIX – Wie man mit ICat den Mediastore lichtet.

Wie jede Woche per Videokonferenz auf https://meet.cloud-foo.de/Linux .

Kleine Anmerkung: Die bisherigen Vorträge findet man jetzt unter https://linux-am-dienstag.de/archiv/ .

NVIDIA unter Beschuss – Sanktionen gegen Russland mögliche Ursache

Laut einem Bericht der Webseite wccftech.com sind Teile der Nvidia Infrastruktur von böswilligen Hackern angegriffen und beeinträchtigt worden.

NVIDIA unter Beschuss – Sanktionen gegen Russland mögliche Ursache

Der Cyberangriff hat große Teile des Unternehmensnetzwerkes vollständig kompromittiert, so daß für Benutzer bereitgestellte Dienste von NVIDIA derzeit nur eingeschränkt oder gar nicht nutzbar sind.

Als Auslöser könnte der Krieg von Russland gegen die Ukraine in Betracht kommen, als Vergeltungsmaßnahme gegen den Westen und seine Industrien. Problematisch an der Sache ist, daß so etwas von langer Hand vorbereitet wird und es jetzt für die Benutzer wichtig ist, ob Schadcode auch in die Grafikkartentreiber und Kontrollprogramme von NVIDIA gekommen ist, oder nicht.

Linux als Alternative

Das russische Millitär ist übrigens schon seit einiger Zeit auf eine eigene Linuxdistribution migriert und dürfte damit ungleich schwieriger anzugreifen sein, als vergleichbare andere Armeen mit Windowssystemen. Wie Quellen aus dem Umfeld der deutschen Sicherheitsbehörden berichten, ist Windows 10 so unsicher, daß es bislang noch keine Sicherheitszertifizierung vom BSI hat und deswegen in diesen Behörden nur Windows 7 eingesetzt werden darf.

Da stellt man sich natürlich die Frage, wieso es so schwer ist, in deutschen Behörden endlich Windows zu beerdigen. Hoffentlich öffnet dieser Cyberkrieg den Regierungen dieser Welt endlich mal die Augen, dann hätte er wenigstens etwas gutes bewirkt.

Quelle:

https://wccftech.com/nvidia-hit-by-major-cyberattack-that-may-have-completely-compromised-parts-of-its-business/