Bitlocker unter Linux öffnen

Ihr erinnert Euch noch diesen c’t Uplink Beitrag, wo die Heise Redakteure ĂŒber Bitlocker und Luks schwadroniert haben?  Damals wurde Bitlocker als „properitĂ€r“ eingestuft und sinngemĂ€ĂŸ gesagt:  „Um FestplatteverschlĂŒsselung zu machen, brauchst Du eh die PRO Version, die Home kann das nicht“. Da hat sich was getan 😉

Bitlocker fĂŒr Linux

Vor drei Tagen kam eine Updatemeldung von Fedora zu einem Produkt namens „Dislocker“ rein. Der Name versprach etwas spannendes, also habe ich mir die Meldung angesehen:

Name        : dislocker
Product     : Fedora 28
Version     : 0.7.1
Release     : 10.fc28
URL         : https://github.com/Aorimn/dislocker
Summary     : Utility to access BitLocker encrypted volumes
Description :
Dislocker has been designed to read BitLocker encrypted partitions ("drives")
under a Linux system. The driver has the capability to read/write partitions
encrypted using Microsoft Windows Vista, 7, 8, 8.1 and 10 (AES-CBC, AES-XTS,
128 or 256 bits, with or without the Elephant diffuser, encrypted partitions);
BitLocker-To-Go encrypted partitions (USB/FAT32 partitions).

Das Tool gibts als FUSE Modul, so daß die Bitlocker-Partition zur Laufzeit eingebunden und Gelesen sowie Geschrieben werden kann, und als Einmal-Komplett-EntschlĂŒssler. So oder so, man kommt an die Daten ran.  Damit ist Linux jetzt Windows offiziell voraus 😀

Ob das eine gute Idee war/ist wird sich zeigen, aber eins kann man Bitlocker damit nicht mehr nennen: properitĂ€r. Zumindest nicht mehr im ganz engen Sinn. Es wird natĂŒrlich nur von M$ produktiv eingesetzt, aber immerhin, wie auch bei NTFS, kann man es jetzt auf anderen Plattformen ( Ja, Macs machen auch mit ) benutzen.

@Heise-Redaktion: Wird Zeit fĂŒr einen neuen c’t Uplinkbeitrag zu dem Thema. Da könnt Ihr gleich die ganzen GerĂŒchte vom letzten mal berichtigen, von wegen Luks wĂ€re unpraktisch, keine Passworteingabe usw. usw. 😀 PS: wenn Ihr schon dabei seid: Mit LUKS einen USB Stick verschlĂŒsseln und Double Layer Encryption mit Veracrypt falls Euch die Beispiele ausgehen 😉

Fehler in der Security

Der Grund fĂŒr das Update war dann ĂŒbrigens das Beheben von drei CVE-Schwachstellen in der genutzten Cryptobibliothek, wie man auf der Projektseite nachlesen konnte u.a. :

ID: CVE-2018-0497
Impact: Allows a remote attacker to partially recover the plaintext
Severity: High

Im Bereich Crypto ist das quasi eine 11 von 10 möglichen Punkten auf der Richterskala (+1 weils Remote geht  😉 ).

Den SchlĂŒssel fĂŒr die Bitlocker Partition könnt Ihr bei Microsoft erfragen, falls Ihr den vergessen haben solltet 😉

Wie dĂ€mlich muß man sein…

Diese Logzeile habe ich grade aus dem Mailserver gezogen:

2018-10-09 10:44:35 SMTP protocol synchronization error (next input sent too soon: pipelining was not advertised): rejected „GET / HTTP/1.1″ H=[107.170.202.125] next input=“Host: mailserver:26\r\nUser-Agent: Mozilla/5.0 zgrab/0.x\r\nAccept: */*\r\nAccept-Encoding: gzip\r\n\r\n“

Ich ĂŒbersetz mal :

GET / HTTP/1.1
Host: mailserver:26
User-Agent: Mozilla/5.0 zgrab/0.x
Accept: */*
Accept-Encoding: gzip

Wenn man sich das genau ansieht, wobei „MAILSERVER“ unsere Mailserver IP war, wird man bei HOST das irritierende „:26“ entdecken. Die Portnummer gehört im HTTP Protokoll gar nicht in den „Host:“- Header rein, trotzdem hat dieses miserable Script es angehĂ€ngt. Unser GlĂŒck, so kann man das aufklĂ€ren 🙂

Es handelt sich offenbar um einen Portscanner, der bei „nicht-so-standart“-Ports wie „26“ , einfach mal austestet, ob da nicht ein Webserver zu finden ist. Vielleicht in der Hoffnung da was zu finden, was auf Port 80 nicht zu finden wĂ€re, wer weiß. Auf Port 26 hat unser Mailserver einen Ausweichport, falls der DSL-Router des Kunden mal wieder Port 25 fĂŒr alles außer T-Offline-Mailservern sperrt. Das hat sich in der Vergangenheit extrem gut bewĂ€hrt, weil man im Mailprogramm nur statt Port 25 26 angeben brauchte und schon war diese leidige Routersperre umgangen.

EingefĂŒhrt haben die Routerhersteller das, damit die ganzen gehackten Windows-Pcs nicht stĂ€ndig das Netz mit Spams beglĂŒcken. Das war aber nur bedingt erfolgreich 😉

Wie kam ich jetzt auf dĂ€mlich, achso ja, weil sich der Mailserver natĂŒrlich, wie auf Port 25 auch, sofort als Mailserver outet 🙂 Man muß also nicht erst HTML hinschicken um zu sehen was es ist 😀